Antwort

Eine Nettoversicherung ist die Bezeichnung dafür, wie eine Versicherung die Vermittlung eines Tarifs bezahlt. Also besitzt eine Nettoversicherung keinen direkten Einfluss auf die Kunden, sondern wirkt sich auf die Versicherungsberatung und somit indirekt auf den Kunden aus. Es besteht also kein Bedarf für Kunden, dass Sie jetzt irgendwie aktiv in eine Nettoversicherung wechseln müssen.

Hintergrund einer solchen Nettoversicherung besteht in dem Wandel der Versicherungsberatung in Deutschland. Bislang erhielten Versicherungsvermittler oder Versicherungsmakler für jeden erfolgreichen Abschluss einer Versicherung, eine Provision ausgezahlt. Kunden mussten für die Beratung nicht direkt den Berater bezahlen, sondern indirekt über die Versicherungsbeiträge in den ersten Jahren. Leider wird häufiger angenommen, dass einige Berater bei der Versicherungsberatung eher auf die Provision einer Versicherung achten, als ein für den Kunden stimmiges Produkt zu suchen. Daher gibt es seit wenigen Jahren einen anderen Ansatz der Bezahlung von Versicherungsberatern – den so genannten Honorarberater.

Honorarberater bekommen für keine Versicherung die Sie vermitteln eine Provision. Daher vermitteln Honorarberater eine Nettoversicherung. Statt einer Provision bezahlen Kunden Ihren Honorarberater direkt mit einem Stundensatz. Dieser liegt aktuell zwischen 100 und 200 Euro in der Stunde.

Die Versicherungsgesellschaft hat sich noch nicht wirklich auf die Honorarberatung eingestellt. Denn nur wenige Gesellschaften bieten auch Nettoversicherungen an. Momentan gibt es etwa 30 Gesellschaften die Nettoversicherungen anbieten.