Antwort

Wahltarife mit einer Selbstbeteiligung richten sich in erster Linie an gesunde Versicherte welche nur selten bis gar nicht im Jahr zum Arzt gehen müssen. Immerhin akzeptieren Versicherte eine Selbstbeteiligung pro Jahr (zwischen 100 bis 600 Euro) und erhalten dafür eine garantierte Prämienauszahlung (Vorsorgeuntersuchungen oder Präventionsmaßnahmen sind nicht von dem Selbstbehalt betroffen).

Bei einer nüchternen Betrachtung des Wahltarifs mit einer Selbstbeteiligung pro Jahr, dürfte dies für Familien eher ungeeignet sein. Familien müssen in der Regel häufiger im Jahr einmal zum Arzt (jüngere Kinder und Jugendliche gehen schon einige Male im Jahr zum Arzt). Müssen die Kinder und Eltern dann doch 3 Mal im Jahr zu einer Behandlung, muss hier ein sehr, sehr hoher Selbstbehalt getragen werden welcher die Haushaltskasse massiv belastet. Daher lohnen sich die Selbstbehalttarife eher nicht für Familien.

Wenn unbedingt ein Wahltarif von der eigenen Krankenkasse gewünscht ist, so empfiehlt sich hier eher der Hausarzttarif. Bei diesem erklären sich alle Familienmitglieder bereit, bei jeder Erkrankung erst einmal zu einem festgelegten Hausarzt zu gehen. Dieser bestimmt dann ob gegebenenfalls ein Facharzt kontaktiert werden muss oder ob er die Behandlung der Erkrankung durchführen kann. Für diese Bindung an den Hausarzt zahlen die Krankenkassen auch eine Prämie aus (meistens im Umfang von 40 Euro).